Krieg in der Ukraine – Update 27.01.2023

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Pf. Roger Neumann schrieb am 27.01.2023:

Tag 337-340

Einige von Ihnen haben sich nach der aktuellen Lage in der Ukraine erkundigt, da ich nur noch 2-3 Mal pro Woche aktuelle Informationen gebe. Ich kann mit Gewissheit sagen, dass sich die Bedingungen stetig verschlechtern, während sich der Krieg hinzieht. Vielleicht wäre es hilfreich, einige Geschichten von Menschen zu erzählen, die diese schlimme Zeit durchleben, um Ihnen einen besseren Einblick zu geben. Ich bete, dass dadurch noch mehr Gebete vor unseren Herrn gebracht werden, damit der Frieden in der Ukraine bald wiederhergestellt werden kann.

Dies ist die Geschichte einer Familie aus der Gegend von Kiew. Sie spiegelt vielleicht nicht jeden wider, aber sie bietet uns einen Einblick in das tägliche Leben der Menschen dort. Dies ist ein kleiner Teil ihrer Geschichte, ihres täglichen Lebens. Jeden Tag gehen sie ihrer Arbeit nach, manchmal mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Wenn eine Luftangriffssirene ertönt, werden alle öffentlichen Verkehrsmittel angehalten. Wenn man in einer U-Bahn sitzt, kann man mindestens zwei Stunden lang festgehalten werden, oft auch viel länger. Nach der Ankündigung, dass Raketen abgefeuert wurden, warten sie 40-50 Minuten, um zu sehen, wo die Raketen einschlagen könnten. Da sie nicht wissen, wie viele Raketen abgefeuert wurden, können sie bis zu 7 Stunden aufgehalten werden. Wenn es in der Nacht eine Explosion gibt und das Haus oder die Wohnung erschüttert wird, wachen sie mit Angst und Sorge auf, ihr Herz rast für einige Minuten und sie fragen sich, ob es weitere Einschläge geben wird. Wenn sie bei der Arbeit, in der Schule oder beim Einkaufen voneinander getrennt sind und Explosionen hören, haben sie sofort Angst um die Sicherheit ihrer Familienmitglieder.

In der gesamten Ukraine werden immer mehr Menschen zum Militär mobilisiert. Manchmal werden Autos angehalten, und wenn es geeignete Personen gibt, werden sie mitgenommen. Es wird sogar berichtet, dass Parkplätze von Einkaufszentren umstellt werden und Menschen zum Militär eingezogen werden.

So etwas passiert zwar nicht jeden Tag, aber dennoch herrscht jeden Tag die Ungewissheit, wo eine Rakete einschlagen könnte. Sind ihre Angehörigen, die im Dienst sind, in Sicherheit? Werden sie in der Lage sein, genügend Lebensmittel und medizinische Versorgung zu finden? Werden sie in der Lage sein, diese Versorgung zu bezahlen? Immer Stress, immer Sorgen, immer Angst. Aber sie bekennen schnell, dass sie glauben, dass der Herr über sie wacht und dass sie ein dauerhaftes Reich erwarten, das ihnen niemand wegnehmen kann, das ihnen von unserem Herrn Jesus Christus gesichert wird und in dem sie auf ewig sicher sein werden. Sie erinnerten mich daran, dass sie inmitten von so viel Ungewissheit eine sichere Hoffnung in Christus haben. Dies ist die Geschichte einer Familie, aber es ist eine Geschichte, die heute von vielen in der Ukraine wiederholt und gelebt wird. Niemand sucht sich alle Zeiten und Ereignisse in unserem Leben aus, sondern Gott stellt uns in sie hinein. Deshalb vertrauen wir darauf, dass Gott in unserem Leben alles zum Guten wenden wird.

Die Bilder heute sind nicht die, von denen ich gerade geschrieben habe, sondern Menschen, die sich Zeit nehmen und Trost aus Gottes Wort empfangen. Außerdem eine Familie, die gemeinsam isst.