Pf. Roger Neumann schrieb am 28.11.2022:

Tag 280

Bischof Horpynchuk und ich konnten heute ein gutes Gespräch führen. Er informierte mich über die Strom-, Energie- und Wassersituation. Viele Menschen haben ihn gestern nach dem Gottesdienst gefragt, ob sie ein paar Kerzen haben könnten. Für viele sind sie das einzige Licht, das sie nach Einbruch der Dunkelheit haben. Die Menschen frieren und sind besorgt über den bevorstehenden langen Winter ohne Heizung. Viele brauchen auch Lebensmittel. Eine Frau kam am Sonntag in die Bischofskirche mit Schuhen, die mit Klebeband zugeklebt waren und auseinanderfielen. Man gab ihr etwas Geld, damit sie sich richtige Schuhe für die Kälte und den Schnee kaufen konnte. So sieht das Leben vieler Menschen im Moment aus, aber sie vertrauen darauf, dass Gott ihnen helfen wird. Ihre Gaben und Gebete sind für sie eine Erinnerung daran, dass Gott für sie sorgt. Ihre Liebe in Christus gibt ihnen Hoffnung.

Pastor Somin bat um Spenden für den Kauf von Brennholz für die Menschen in der Region Iwaniwka.

Die heutigen Bilder stammen aus dem gestrigen Gottesdienst in der lutherischen Dreifaltigkeitskirche in Bereznehuvate. Pastor Yuri Tytski berichtet, wie er durch seine Straße geht und Orte sieht, an denen die Häuser durch russische Raketenangriffe zerstört wurden. Keine Schulen sind geöffnet und das Krankenhaus ist geschlossen. Aber die Russen wurden zurückgedrängt und er konnte wieder Gottesdienste abhalten. Das Gebäude war nicht geheizt, aber die Menschen kamen trotzdem zusammen. Der Bischof schrieb dies:

„Lieber Bruder, die Heiligen aus Bereznehuvate senden Ihnen und allen Brüdern und Schwestern der WELS ihre Dankbarkeit für Ihre Gebete, Liebe und Unterstützung. Sie danken dir sehr! Es ist eine Freude, jeden Sonntag Gottesdienst feiern zu können und keine Russen in der Nähe zu haben, die die Stadt beschießen. Gott sei Dank!“

Der Bischof teilte mir auch mit, dass ihm gesagt wurde, er erwarte sehr bald einen weiteren massiven Raketenangriff, möglicherweise mit mehr als 200 Raketen. Bitte beten Sie weiter für die Ukraine.

Herr, tröste die Menschen in der Ukraine mit deiner Gegenwart in dieser Zeit der Not. Sie sind deine lieben Kinder, für die du dein Leben hingegeben hast.