Pastor Roger Neumann schrieb am 30.06.2022
Tag 126

Ich greife etwas auf, worüber ich gestern geschrieben habe, nämlich dass in der Ukraine Luftschutzsirenen ausgelöst werden. Wenn eine Sirene ertönt, gibt es in der Regel ein Zeitfenster von etwa 5 Minuten, um einen Schutzraum aufzusuchen, bevor die Raketen einschlagen. Das liegt daran, dass die Raketen aus großer Entfernung abgeschossen werden. Wenn nach 20 Minuten noch nichts passiert ist, wird normalerweise Entwarnung gegeben. Da die Sirenen recht häufig ertönen, neigen die Menschen dazu, sie nach einer Reihe von Fehlalarmen nicht mehr ernst zu nehmen. Ich vermute, es ist ähnlich wie bei uns im Mittleren Westen, wenn wir Sturmsirenen für Unwetter oder Tornados hören. Wir erkennen zwar, dass es in der Gegend Unwetter gibt, suchen aber nicht jedes Mal Schutz, wenn die Sirenen losgehen.

Die heutigen Bilder zeigen eine Verteilungsstelle für Hilfsgüter, die in der Stadt Charkiw eingerichtet wurde. Viele der Kirchen arbeiten bei dieser humanitären Aktion zusammen. Die ULC-Kirche stellt Treibstoff und Transportmittel für diese gemeinsame Aktion bereit.

In einigen der ULC-Gemeinden nimmt die Zahl der Gottesdienstbesucher allmählich zu, obwohl viele Gemeindeglieder das Gebiet verlassen haben. Diejenigen, die geblieben sind, freuen sich über die Zusammenkunft. Es ist ermutigend und tröstlich, einander zu sehen, denn es ist ein Zeichen dafür, dass die Dinge wieder so werden können, wie sie einmal waren. Auch wenn nach dem, was geschehen ist, die Dinge nie mehr so sein werden, wie sie einmal waren. Aber mit unserem Herrn können die Dinge immer besser werden, denn gerade durch Widrigkeiten reifen wir in unserem Glauben. In diesen Zeiten lernen wir, was es bedeutet, auf den Herrn zu vertrauen.

Herr, schenke deinem Volk in der Ukraine Trost und Frieden. Schenke ihnen einen Glauben, der mit ganzem Herzen und Verstand auf dich vertraut.