Pf. Roger Neumann schrieb:
Tage 236
Gestern reisten wir nach Nerchau, Deutschland, zu einem Gottesdienst/Konzert in der evangelisch-lutherischen Johannesgemeinde (ELFK), die von Pastor Manuel Drechsler betreut wird. Als wir ankamen, hatten sie ein Mittagessen für uns vorbereitet, und nachdem die Musiker sich eingerichtet und geübt hatten, nahm Karin Köhler Richter die Gruppe mit auf einen Spaziergang entlang der Mulde. Dann ging es auch schon wieder zurück zum Abendessen. Vielen Dank an die gastgebende Gemeinde.
Obwohl weniger Besucher als am Mittwoch anwesend waren, kamen doch einige ukrainische Flüchtlinge und nach dem Gottesdienst gab es viele Gespräche. Es war gut und erfreulich zu sehen, wie Menschen mit so unterschiedlichen Lebensgeschichten und aktuellen Situationen, in die Gott sie gebracht hat, miteinander umgehen. Es ist immer wieder erstaunlich, dass Gott unsere Zeit und unseren Platz im Leben auswählt. Aber auf dem ganzen Weg legt Gott unseren Weg fest, der immer zu unserem himmlischen Zuhause führen wird.
Ich möchte einige Geschichten von persönlichen Beziehungen erzählen, die wir geknüpft haben. Präs. Michael Herbsts Frau Kristina, die Krankenschwester ist, wurde am ersten Abend gerufen, als die Gruppe aus der Ukraine ankam. Das kleine Mädchen, Martha, hatte Fieber und Ohrenschmerzen. Kristina ging zu ihr und brachte ihr ein paar Medikamente. Zwei Abende später, während wir unsere Bibelstunde hielten, ging sie ins Hotel und spielte mit dem Mädchen und ihrer Mutter Hanna Spiele. Christliche Liebe unter Gottes Volk.
Eine andere Geschichte: Maria, eine unserer Übersetzerinnen, lernte eine junge Frau aus Madagaskar kennen, die für ein Jahr als Freiwillige in Deutschland unterrichtet und den Gottesdienst am letzten Abend besuchte. Sie tauschten ihre Kontaktinformationen aus und wollen in Kontakt bleiben. Maria ist ein Flüchtling aus der Region Cherson in der Ukraine, die derzeit unter russischer Besatzung steht. Wer hätte eine solche Verbindung planen können, wenn nicht ein liebender Gott. Es gibt noch viele andere Beispiele dafür, wie selbst in schwierigen Zeiten das Licht der Liebe Gottes in Jesus die Menschen zusammenführt. Und für den Moment sieht man, wie Gott alle Dinge zum Guten zusammenfügt.
Heute ist ein ruhiger Tag mit einem Besuch in Dresden, es sind keine Veranstaltungen geplant. Morgen findet der letzte Gottesdienst in der evangelischen Johanneskirche in Zwickau-Planitz statt, und dann wird die Gruppe aus der Ukraine ihre Heimreise antreten. Auf beiden Seiten wurden neue Freunde gefunden und die Gewissheit, dass Gott sie nicht vergessen hat. Auch wenn wir das gut wissen, tut es gut, immer wieder daran erinnert zu werden. Gott ist gut!